Kobudo
Kobudo ist eine bewaffnete Kampfkunst aus Okinawa, die sich mit Karate ergänzt und von den alten Meistern ebenfalls überliefert und Anfang des 20. Jahrhunderts systematisch zusammengestellt wurde.
Der Name Kobudo wird etwa mit “Weg der altertümlichen Kampfkunst” übersetzt. Wie die Silbe Do im Namen verrät, ist auch Kobudo eine Budo-Kampfkunst, wie Karate-Do, Judo, Kendo und weitere.
Im Kobudo werden damalige Alltagswaffen wie der Langstock, Tonfa (Schlagstock), Sai (ein stumpfer Handdreizack aus Metall), Paddel und Sichel verwendet.
Manche davon werden als improvisiert verstanden, aber einige dienten damals schon den Ordnungshütern als Standardausrüstung (Langstock für niedrige Ränge, Sai für höhere Ränge - Metall war teuer). Die erste und durchgehend geübte Waffe ist der Langstock (Bo) von etwa 1,80m Länge und 1 Zoll Dicke.
Okinawa war ein rauhes Pflaster und es ist eine Geschichte überliefert, nach der der königliche Leibwächter (der auch die Grundlagen für mehrere Karatestile lieferte) privat mit Sicheln bewaffnet aus dem Haus ging, und diese auch gegen einen bewaffneten Räuber einsetzen musste.
Wie im Karate gibt es mehrere Stilrichtungen im Kobudo. Eine Interessengruppe im Verein übt das im stiloffenen Karate (SOK) enthaltene Jinbukan Kobudo, bei dem aus Anfängersicht Grundlagen im Umgang mit den Waffen lange Zeit die wichtigste Rolle spielen: Die prüfungsrelevanten Grundlagen im Umgang mit dem Bo hat man erst mit einem mittleren Gürtel kennengelernt und Katas kommen anders als im Karate erst sehr spät im Prüfungsprogramm.
Kobudo-Prüfungen finden im Verein allerdings nicht statt, dafür muss ein Lehrgang in der Umgebung besucht werden, zum Beispiel in Kall oder Köln.